Win-Win: Strategische Partnerschaften

Business handshake and business people
Strategische Partnerschaften zwischen Kunden und Lieferanten haben eine lange Tradition. Hochreife Industrien wie die Automobilbranche sind oft Vorbild bei der Entwicklung solcher Lieferantenstrategien und Kooperationsstrukturen. Bei immer schneller werdenden Produktlebenszyklen erhöht sich der Innovationsdruck drastisch. Effekte wie der Technologiekampf zwischen Apple und Samsung sind Ausdruck davon. Apple, wenige Jahre zuvor der Innovator schlechthin, gilt in manchen Kreisen bereits als entwicklungsmüde, der Aktienkurs gibt deswegen immer wieder nach.
Ein Einkäufer hat die Aufgabe, seine Lieferanten zu klassifizieren. In der Automobilbranche spricht man je nach strategischer Einbindung des Lieferanten in die Wertschöpfungskette von First Tier (Supplier), Second und Third Tier. Der First Tier ist Systemlieferant, meist entwickelt und liefert er komplexe Fahrzeugkomponenten und ist in vielen Fällen auch vor Ort im Werk des Kunden "onsite" in die Produktionsprozesse eingebunden. Ein gutes Beispiel dafür sind Unternehmen wie Bosch, Faurecia oder Hella.
Strategische Zusammenarbeit auch mit Personaldienstleistern
Vergleichbare Entwicklungen in der strategischen Zusammenarbeit "Kunde zu Lieferant" sehen wir auch zunehmend im Bereich der Personaldienstleistung. In angelsächsischen Märkten, die dem deutschen Markt schätzungsweise zehn bis 15 Jahre im Reifegrad voraus sind, ist das bereits Alltag. Dort sind oft Personaldienstleister bereits mit externen Personalbüros vor Ort beim Kunden und arbeiten eng verzahnt in den Rekrutierungsprozessen für unterschiedlichste Vertrags- und Dienstleistungsformen mit. Das kann, muss aber nicht, im Rahmen von sogenannten Preferred-Supplier-Programmen geschehen. Die angebotenen Dienste reichen von der klassischen Vermittlung von Festangestellten bis zu temporären Unterstützungsformen wie dem Einsatz von Freelancern oder Zeitarbeitern. Darüber hinaus gibt es vielfältige Zusatzservices wie Beratung bei Stellenbeschreibungen, Career Transitions, Outplacement-Beratung oder Master-Vendor-Modelle. Dynamisiert wird die wachsende Kooperationsbereitschaft meiner Meinung nach durch drei wesentliche Faktoren:- durch den bereits benannten Innovationsdruck und den damit einhergehenden Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeitern,
- durch eine generelle Unsicherheit bei der Planung des einzusetzenden Personals (intern oder extern),
- durch die personell oft unterbesetzten Personalabteilungen in Zusammenhang mit den volatilen Einstellungszyklen.