Recruiting im Ausland: Kirschen pflücken leicht gemacht

Unterhält man sich in Fachkreisen über das Thema Rekrutierung von Fachkräften aus dem außereuropäischen Ausland, so fallen häufig die folgenden Eigenschaftsworte: aufwendig, schwierig, bürokratisch, langwierig, teuer. Es wird gelegentlich – selbstverständlich hinter vorgehaltener Hand – die Fähigkeit des eigenen Unternehmens angezweifelt, diese Fachkräfte wirklich so in die Arbeitsorganisation integrieren zu können, dass sich ein echter Mehrwert ergibt. Und häufig fällt das Wörtchen "wenn": wenn die Bewerber nur besser Deutsch sprächen. Wenn sie nur die gewünschten fachlichen Spezialqualifikationen mitbrächten. Wenn man sich nur sicher sein könnte, dass einmal eingestellte ausländische Fachkräfte nicht schon nach wenigen Monaten die Firma wieder verlassen. Etwas salopp formuliert bezeichnet man eine solche Haltung im angloamerikanischen Raum als "cherry picking" – es entspricht wohl am ehesten dem deutschen geflügelten Wort "sich die Rosinen aus dem Kuchen picken". Wenn man allerdings mitten im deutschen Eichenwald steht und kein Kirschbaum weit und breit zu sehen ist, ist eventuell eine Veränderung der eigenen Perspektive angebracht.